Unsere Schule fürs Leben
Am 28. Juni 2015 war es soweit: der Anbau des Familienzentrums mit 63 qm war fertiggestellt und die Außenanlage mit einem seniorengerechten Zugang neu gestaltet. Das war Grund zu einer großen Feier, zu der Geschäftsführer Stefan Orth bei strahlendem Sommerwetter eine große Zahl von Ehrengästen begrüßen konnte.
Dieses Kooperationsprojekt der gGmbH mit dem Bildungsforum und dem Marktflecken Mengerskirchen hat wesentliche Unterstützung durch die regionale Wirtschaftsförderung und das Land Hessen erfahren, so dass der Erweiterungsbau mit Außenanlage durch Mittel der EU (50 %), des Marktfleckens (20 %) und der gGmbH zustande kam. Diese Unterstützung wurde möglich, da das Konzept und die bisherige Nutzung überzeugen konnten. Die Architektin Patricia Wolf entwarf und gestaltete die Räumlichkeiten des Anbaus und der Außenanlage. Sie entwarf helle, großzügige und freundliche Räumlichkeiten und gestaltete den ansprechenden Gartenbereich, indem sie vorhandene Strukturen, Bäume und Pflanzen integrierte! Und: sie blieb im Rahmen des Budgets – eine Seltenheit!
Begrüßung durch Stefan Orth
Konzept und Nutzung konnten überzeugen
Das Programm:
Wir erinnern: das Familienzentrum bietet unter einem Dach vielfältige Angebote rund um Erziehung, Bildung, Gesundheit und Freizeit. Es ist gelungen, durch diesen zentral im Dorf gelegenen Treffpunkt, das Gemeinschaftsleben und den Austausch zu fördern und weiter zu entwickeln.
Um Ihnen einen Einblick in das bestehende Angebot zu vermitteln, listen wir die einzelnen Bereiche auf.
Unser Freizeitbereich:
Die Seniorengruppe „Spätlese“ mit ihren wachsenden Teilnehmerzahlen freut sich über das erweiterte Raumangebot in Haus und Garten und hat nun mehr Bewegungsfreiheit. Das Ferienangebot für Schulkinder der Gemeinde ermöglicht mehr Kindern die Teilnahme an den kreativen Sommerprojekten und sie tragen in diesem Jahr zur Mitgestaltung des Eingangsbereiches durch die farbenprächtigen Holzpfähle bei.
Die Handarbeitsgruppe bereitet das erste Sonntagscafé vor, das ab dem 1. Advent einmal im Monat stattfinden wird und zur Premiere mit einem Weihnachtsbasar verbunden ist. In diesem Zusammenhang wird eine neue Kooperation mit dem Bereich der Inklusion entwickelt. Das Sonntagscafé wird zukünftig auch von behinderten Menschen mitgestaltet. In einem Nähtreff haben sich in Eigenregie interessierte Frauen gefunden, die den Umgang mit Nähmaschinen erlernen und sich für die private Änderungsschneiderei fit machen. Die Schachgruppe für Jung und Alt trifft sich regelmäßig.
Unser Erziehungs-und Bildungsbereich:
Die Mutter-Kind-Gruppe erfreut sich großer Beliebtheit. Hier ist Platz für Fragen rund um Pflege und Erziehung. Die kleinsten machen die ersten Gemeinschaftserfahrungen. Die Mütter nutzen den Austausch und die fachliche Anleitung.
Architektin Patricia Wolf stellte ihr Konzept vor
Mutter-Kind-Gruppe bietet Austausch und fachliche Anleitung
Seminare und Vorträge zu Erziehungsfragen werden gerne genutzt. Zur Zeit ist das Thema „Pubertät“ aktuell und wurde in der Reihe „Cocktails und Film“ im Sommer bereits angestoßen. Darin wird das Thema fortgesetzt, d.h. es werden Filme zu diesem Themenbereich angesehen, es gibt alkoholfreie Cocktails und es gibt Zeit für auslotende Gespräche zwischen Eltern, Großeltern und Pädagogen.
Kinder aus der weiterführenden Schule mit einem besonderen Förderbedarf werden nachmittags in unseren Räumen einzeln oder in Zweiergruppen bei den Hausaufgaben betreut und unterrichtet. Im Frühjahr und Sommer wurden zwei Lehrerseminare durchgeführt zum Thema: Die fünfte Klasse, Besonderheiten der neu zusammengesetzten Klassen und der weiterführenden Schulen. Hier treffen Schüler aus unterschiedlichen Grundschulen mit sehr unterschiedlichen Schulkonzepten im vorpubertären Alter aufeinander. Für die Lehrer und Lehrerinnen stellt dieser Übergang eine besondere Herausforderung dar. Welche Unterstützungen sind wünschenswert und nötig? Wie kann das Modell der „neuen Autorität“ und das Modell der „Präsenz“ von Haim Omer, Struktur und Anregung geben im Umgang mit schwierigen Schülern? In einem dritten Themennachmittag wurden Schulmodelle zu diesem Thema vorgestellt. In diesem Bereich werden sich weitere Veranstaltungen für Multiplikatoren entwickeln. Das Bildungsforum, der Arbeitskreis Prävention und der Arbeitskreis Inklusion nutzen unsere Räume für ihre Treffen.
Unser Sozial- und Gesundheitsbereich:
Die Arztsprechstunden finden an vier Tagen in der Woche statt. Der Wartebereich wurde durch den Um- und Ausbau verändert und wird von den Patienten begrüßt.
Ein Kinderarzt hielt im vergangenen Jahr zwei Seminare für Eltern zum Umgang mit Kinderkrankheiten und was Eltern darüber wissen sollten. Die Familienberatung des Familientherapeuten und die Beratungen des Familienbüros sind regelmäßig im Zentrum. Senioren und die allgemeine Sozialberatung sind in den Startlöchern und beginnen spätestens im neuen Jahr. Im Bereich der Gesundheitsprävention findet ein Pilates-Kurs statt, ein Qi Gong-Kurs ist in Vorbereitung. Leider hat unsere Yogalehrerin ihren Unterricht aus gesundheitlichen Gründen beendet. Last but not least: Im Gebäude des Familienzentrums hat eine Praxis für Psychotherapie und Beratung eröffnet.
Ausblick:
Für das kommende Jahr sind verschiedene Projekte in Planung. Eines davon könnte ein gemeinschaftliches Gartenprojekt von Schülern und Senioren sein, die Hochbeete bauen, bepflanzen, pflegen und ernten. Dem gestaltenden Team ist wichtig, Projekte und Angebote zu entwickeln, anzubieten und zu fördern, die von Menschen aus der Gemeinde angestoßen und gewünscht werden oder Angebote, für die es einen offensichtlichen Bedarf gibt, wie z.B. das Sonntagscafé.